Liebe Gemeindeglieder,

herzlich willkommen zum 2. Gottesdienst zu Hause. Vergangenen Sonntag war ich zur gewohnten Zeit um 10 Uhr in unserem Gemeindezentrum. Alleine. Habe die Kerzen am Altar angezündet, auch die Osterkerze, ein Gebet gesprochen, den Predigttext nochmals gelesen, ein bisschen Orgel gespielt (wenn niemand zuhört, traue ich mich das…). Ein seltsames Gefühl. Und dennoch war mir bewusst: Zu dieser Zeit feiern viele Menschen in Gäufelden, in Deutschland und weltweit Gottesdienst. Trotzdem. Oder gerade deshalb.

Und so lade ich Sie ein: Nehmen Sie einfach Bibel und Gesangbuch (EG) zur Hand und feiern Sie mit. Laut feiernd oder leise lesend, zusammen oder alleine. Am Sonntag oder unter der Woche. Am Morgen oder am Abend. Gott hört es.

Die Losung für diese Woche lautet:

„Der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben zur Erlösung für viele.“ (Matthäus 20,28)

„Judika“ – „Schaffe mir Recht“ – so heißt dieser Sonntag nach dem Beginn von Psalm 43. Die Sehnsucht nach einem Gott, der es recht mit mir macht, der mich recht führt, steht in der Mitte des Gottesdienstes, den wir gemeinsam feiern

im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Amen.

 

Liedvorschlag: EG 75,1-3 Ehre sei Dir, Christe

Alternativ: Neue Lieder plus 51: Herr, ich komme zu Dir

 

Psalm 43

 

Gebet:

Himmlischer Vater,

schaffe Recht in einer Welt voller Unrecht.

Wir sehnen uns nach deinem Wort,

das Unklares klärt, ganz ohne Rechthaberei,

Falsches korrigiert, ganz ohne Vorwurf,

das uns zurecht bringt

und die Welt, in der wir leben.

Wir bitten dich um dein richtendes Wort,

das nicht hinrichtet,

sondern aufrichtet,

das nicht alleine dem Recht und der Ordnung,

sondern dem Leben dient,

und der Freude an allem,

was du für uns geschaffen hast.

 

Wir bitten dich:

Sprich zu uns ein solches Wort.

Hilf uns, zur Ruhe zu kommen

in unruhiger Zeit.

Schenke uns deinen Heiligen Geist,

damit wir dieses Wort hören und danach leben.

Amen.

 

In der Stille bringen wir vor dich, was uns bewegt.

Wenn ich dich anrufe, so erhörst du mich und gibst meiner Seele große Kraft.

Amen.

 

Schriftlesung: Markus 10,35-45

Liedvorschlag: EG 97,1-6 Holz auf Jesu Schulter

 

Wohin führst Du mich? – Predigt zu Hebräer 13,12-14

 Gnade sei mit euch und Friede von Gott unserem Vater und dem Herrn Jesus Christus.

 Wo waren Sie in dieser Woche? Welches waren die notwendigen und unaufschiebbaren direkten Sozialkontakte, die Sie sich noch erlaubt haben? Die Sie sich noch getraut haben? Oder waren Sie die ganze Woche alleine zu Hause? Und wenn ja: Wer hat das so entschieden? Wem sind Sie gefolgt?

Der Predigttext für diesen Sonntag aus Hebräer 13,12-14 nimmt uns in dieser Passionszeit zumindest in Gedanken hinaus aus unseren Wohnungen und Häusern, hinaus vor die Stadt.

Wir hören aus Kapitel 13 die Verse 12-14:

Darum hat auch Jesus,

damit er das Volk heilige durch sein eigenes Blut,
gelitten draußen vor dem Tor.

So lasst uns nun zu ihm hinausgehen vor das Lager

und seine Schmach tragen.

Denn wir haben hier keine bleibende Stadt,

sondern die zukünftige suchen wir.

 

Herr, segne dein Wort an deiner Gemeinde.

Der Brief an die Hebräer ist geschrieben für Menschen, die mit dem Tempel und seinen Bräuchen vertraut sind, die noch den Geruch des Weihrauchs und der Opfertiere in der Nase haben, für die es selbstverständlich war, sich nach den vorgeschriebenen Ordnungen zu waschen, zu reinigen und zu heiligen.

Menschen, für die auf einmal alles anders ist. Die einen Zimmermann aus Nazareth kennen gelernt haben, der Reinheit und Unreinheit ganz anders versteht, als sie das gewohnt waren. Der zu einem Glauben einlädt, in dem keine Tiere mehr zum Opfer gebracht werden – von Menschen ganz zu schweigen.

Der den Tempel mit seinen Jüngern besetzte, der die Tische mit dem Wechselgeld wütend umschmiss, die Händler daraus verjagte samt ihren Tieren, der die Tauben frei ließ und den Menschen vom Königreich Gottes erzählte.

Und der dann hinausging aus dem Tempel, hinaus aus Jerusalem und hinauf auf den Ölberg, um zu beten, um mit seinem himmlischen Vater zu ringen, ob es wirklich dieser Weg war, den er gehen musste. Alleine, weil die anderen zu müde waren.

Der am Morgen aufstand, sich in Fesseln legen ließ, und in die Stadt zurückgeführt wurde. Alleine, weil die anderen geflohen waren.

Und dann ging er, unter der Last des Balkens, hinaus vor das Tor, auf den anderen Berg, den sie Golgatha nannten, die Schädelstätte, den Totenkopf-Platz.

 

Jesus folgen – oder verraten?

Der Hebräerbrief fordert dazu auf, diesen letzten Weg mitzugehen: Hinaus aus der Stadt, hinauf auf den Berg. Zusammen mit Jesus, hinter Jesus her, in seiner Nachfolge – zumindest jetzt, im Rückblick. Denn damals hatte keiner seiner Jünger den Mut, ihm zu folgen.

In der Nacht, als Jesus verraten wurde, flohen alle auf den Holzweg, anstatt Jesus auf dem Kreuzweg zu folgen. Sie suchten ihr Heil in der Flucht – und nicht mehr in der Nähe ihres Meisters. Sie versteckten sich hinter Mauern und verschlossenen Türen – und ahnten nicht im Traum, dass Jesus sie dort einmal finden würde.

Noch vor wenigen Tagen träumten sie von der großen Macht. Eben noch hatten sie auf die Ministersessel im Königreich Gottes spekuliert. In internen Hahnenkämpfen stellten sie vor Jesus ihre Kanzlerfähigkeit zur Schau. Jetzt waren sie nur noch elf Angsthasen – weil der zwölfte sie verraten hatte.

Und doch – an jenem Morgen, beim dritten Hahnenschrei hatte auch der letzte verstanden, dass sie alle die Verräter waren, dass sie alle miteinander Grund hatten, sich zu schämen.

Nicht Judas allein hatte sie verraten, nicht Jesus hatte ihre Träume durch seine Wehrlosigkeit verraten, sondern sie selbst hatten durch ihre Sehnsucht nach Macht und Größe, durch ihre Angst alles verraten, was sie bei Jesus und durch Jesus gelernt hatten.

 

Jesus führt seine Jünger weg aus der falschen Sicherheit

Denn Jesus hatte sie genau darauf vorbereitet. Ja, er kam selbst aus einem gutbürgerlichen Haus, sogar mit adligem Stammbaum, aber er führte sie nicht in die scheinbar sorglose Sicherheit der Stadt – mit einem eigenen Haus und Hof mit Frau und Kindern, Dienern, Weinbergen und Feldern, nicht in die ja nur scheinbar sorglose Sicherheit von Gesundheit und Wohlstand, von Macht und Ansehen.

Als sie Jesus folgten, führte er sie zunächst hinaus aus ihrem Dorf, weg vom Herd der Schwiegermutter, weg aus ihrem alten Beruf, weg aus dem Vertrauten. Und wer ihm begeistert in dieses Abenteuer folgen wollte, den konnte Jesus nüchtern warnen:

„Die Füchse haben Gruben und die Vögel unter dem Himmel haben Nester;

aber der Menschensohn hat nichts, wo er sein Haupt hinlege.“ (Lukas 9,57-58).

Draußen, in den Lagern vor der Stadt, sind die Nächte kalt und der Wind weht rau.

Im Moment führt die Pandemie uns aus unserer vertrauten Welt heraus, vor die Tore unseres alten Lebens. Gewohntes und Selbstverständliches war gestern.

Händler, die sich gerade noch über klingelnde Kassen freuten, rechnen sich jetzt aus, wie viele Tage ihnen noch bleiben, bis sie bankrott sind. Unsere Gotteshäuser und Kaufhäuser, leergefegt und abgesperrt, strenge Zugangskontrolle. Aber das ist nicht das Schlimmste.

Die Plage fordert ihre Opfer wie ein grimmiger, eifersüchtiger Götze, der den ersten Platz in unserem Denken und Handeln beansprucht. Ein Götze, der will, was alle falschen Götter wollen – dass wir vor ihnen auf die Knie fallen, dass wir ihnen Opfer bringen.

Keiner plant mehr über die nächsten vier Wochen hinaus, etliche wissen nicht, was der nächste Tag bringt. Wer ins Krankenhaus muss, fürchtet die Ansteckung. Noch schlimmer als die Krankheit ist die Angst vor der Krankheit.

„Herzlich willkommen in meiner Welt“, rufen uns andere zu. Die alleinerziehende Mutter, die ständig am Rande von Hartz IV lebt. Der junge Geflüchtete aus dem Nordsudan, der hier hoffte, dem allem zu entfliehen. Menschen, die von einem wohlgeordneten Leben nur träumen können, die nicht weiter als bis zum Ende des Monats planen können, denen die Sorgen den Schlaf rauben.

Jesus führte seine Jünger zu den Menschen, denen es genau so ging. Er lehrte sie, den Alltag der Tagelöhner, der Obdachlosen und Prostituierten, die Welt der Aussätzigen, von bösen Geistern Besessenen, den Alltag der chronisch Kranken und der chronisch Hoffnungslosen mit eigenen Augen zu sehen – oder besser, mit Seinen Augen zu sehen. Menschen, denen die Jugendlichen auf den Gassen hemmungslos zurufen: „Du Opfer!“ Jesus sieht sie nicht als Opfer, sondern als genauso geliebte Kinder seines himmlischen Vaters.

Sie waren es, für die Jesus auf dem Berg predigte:

„Macht euch keine Sorgen um euer Leben (…)

Seht euch die Vögel an! Sie säen nicht, sie ernten nicht,

sie sammeln keine Vorräte in Scheunen:

Und euer himmlischer Vater ernährt sie doch.

Seid ihr nicht viel mehr wert als sie?

 Wer von euch kann dadurch, dass er sich Sorgen macht,

sein Leben nur um eine Stunde verlängern?“ (Matthäus 6,25-27)

Jesus führt seine Jünger weg vom Götzendienst an der Sorge. Ihr seid keine Opfer – sondern Kinder Gottes. Er, der sich selbst Menschensohn nannte, lebte und predigte die Gotteskindschaft wie kein anderer.

 

Jesus führt seine Jünger an die Orte der Schande

Jesus führte seine Jünger in den Alltag derer draußen vor der Stadt.

Als ich noch Vikar in der Leonhardsgemeinde in Stuttgart war, hat mich das am meisten überrascht, wenn ältere Gemeindeglieder mir anvertrauten: „Ich schäme mich, die Vesperkirche oder die Tafeln in Anspruch zu nehmen – und deshalb gehe ich nicht hin, auch wenn ich es finanziell bitter nötig hätte.“

Sie schämten sich, weil sie nicht mithalten konnten mit den Wohlhabenden und Gesunden, mit denen, die sie für „normal“ hielten. Die Scham war ihr letzter Rest von Stolz, oder besser: die spiegelverkehrte Seite ihrer Würde, die sie nicht auch noch verlieren wollten. Auch wenn sie dafür Opfer bringen mussten und sich in ihrem Alltag einschränkten auf eine Weise, bei der ich bis heute zwischen Bewunderung und Mitleid schwanke.

Jesus hat sich diese Art von Scham nicht erspart. Sein Weg nach Golgatha, zum Totenkopf-Platz, ist ein Weg an den Ort der Schande. Die Kreuzigung diente der Abschreckung. Ein kurzer Prozess und ein langer, qualvoller Tod – so sah das aus, was die Römer für Recht hielten. Den Bürgern wurde es als notwendige Maßnahme gegen den Terror verkauft, als legitimes Mittel zur Sicherung der pax romana, des römischen Friedens. Menschenopfer für den Frieden – oder besser: für die Herrschaft des Kaisers.

Die Römer verachteten ihre Feinde und wollten sie verächtlich machen, ihnen auch den letzten Rest an Würde rauben. Sie begingen denselben Fehler wie alle Diktaturen unserer Tage, wie alle Möchtegernherrscher, die andere mit Gewalt in die Knie zwingen wollen, draußen vor der Stadt. Und Jesus gibt dem Kaiser, was der Kaiser fordert.

Zum Schmerz durch die Misshandlung der Soldaten kommt die öffentliche Demütigung. Entblößt durch die Straßen getrieben, zur Schau gestellt vor ganz Jerusalem. Innerhalb weniger Tage der Absturz vom Hoffnungsträger zum Galgenvogel. Vom „Hosianna – hilf doch, du Sohn Davids“ zum „Kreuzige ihn“.

Die Volksmenge fürchtete sich nicht, hatte auch kein Mitleid, sondern genoss das Spektakel und weidete sich am Leiden der Anderen. Sie sind zu abgebrüht, um abgeschreckt zu werden – gerade die, die vom Leben selbst oft genug gedemütigt wurden, die Menschen mit zerbrochenem Herzen und hart gewordenem Gewissen.

Und für sie, genau für sie geht Jesus diesen Weg. Für den Mann, der ihm, kurz bevor er unter der Last des Balkens zusammenbricht, noch ins Gesicht gespuckt hat. Für die Frau, die ihn auslacht und als Schwächling verspottet, weil ein anderer für ihn den Balken tragen muss. Für die Soldaten, die ihm die Nägel durch die Glieder schlagen; denen er vergibt, weil sie nicht wissen, was sie tun. Weil sie keine Ahnung von wahrem Recht und wahrer Gerechtigkeit haben, weil sie und ihr Hauptmann nicht wissen, wie wirklich Friede gestiftet wird. Für den Verbrecher zu seiner Rechten und zu seiner Linken. Weil sie ihm so heilig sind wie seine eigenen Kinder. Der wahre König will seine Feinde nicht bluten sehen, sondern er ist bereit, sein eigenes Blut für sie zu vergießen.

Weil er weiß, dass das Kreuz und der Schmerz und das Leiden kein bleibender Ort ist, sondern vergeht. Dass sein Vater im Himmel versprochen hat, mit ihm da zu sein, da zu bleiben, mit ihm weiter zu gehen, auch über den Tod hinaus. Und dass es seine Aufgabe als Gotteskind, als des wahren Sohnes Gottes ist, andere Gotteskinder dazu einzuladen, ihm auf diesem Weg zu folgen.

Deshalb geht Jesus aus der Stadt, an den Ort der Schande. Und so sehr ich gewiss bin, dass Jesus mit dabei ist, wenn wir uns treffen zu unseren Gruppen und Kreisen, zu unseren Gottesdiensten, dass er sich oft freut, manchmal auch ärgert, so sehr bin ich überzeugt, dass sein Herz genauso bei denen draußen vor unseren Kirchen und Gemeindehäusern ist, draußen vor unseren Lagern, an den Totenkopf-Plätzen unserer Zeit, in den Familien und bei den Einsamen, bei denen wir uns die Nase zuhalten und voller Ekel wegdrehen, bei denen wir uns fremdschämen und die wir am liebsten meiden, als ob sie aussätzig wären.

Und dass er wartet, dass wir ihm auch dorthin nachfolgen. Raus aus der Stadt, aus unserer falschen Sicherheit, dass deren Platz niemals unser Platz sein wird. Wir ahnen in diesen Tagen: Ein kleiner Virus reicht aus, um unsere falschen Sicherheiten wie die Mauern des Jerusalemer Tempels niederzureißen, bis wir am Ende nur noch vor den Trümmern unserer Selbstgerechtigkeit stehen.

Und ja: Die Kassiererinnen und Kassierer an den Supermarktkassen, die Pflegerinnen und Pfleger auf den Intensivstationen und die Polizistinnen und Polizisten kommen in diesen Tagen solchen Orten näher als alle, die hinter verschlossenen Türen und vor Bildschirmen sitzen.

Ich bin dankbar für alle, die diesen Dienst mit unendlich viel Geduld und Barmherzigkeit ausüben, die es aushalten, von manchen auch beschimpft und bespuckt zu werden. Und ich bete, dass wir auch nach der Pandemie nicht vergessen, wie wertvoll ihr Dienst ist – und dass wir zu einem Lohn für solche Dienste kommen, der ihrem Einsatz gerecht wird und Wertschätzung nicht nur in schönen Worten zum Ausdruck bringt. „Schaffe mir Recht…“

 

Jesus führt seine Jünger in die bleibende Stadt

„Eia, wären wir da…“ – Noch steht uns der Himmel nicht offen, noch ist Passionszeit. Noch blicken wir auf die Totenkopf-Plätze unserer Gemeinden. Noch sehen wir von Golgatha aus nur das irdische Jerusalem. Der Hebräerbrief führt unseren Blick jedoch am Ende auf die himmlische Stadt, weg vom Vergänglichen auf das Bleibende.

Unsere Städte werden vergehen. New York, Paris, London – viele ihrer sonst so belebten Straßen wirken in diesen Tagen geradezu gespenstisch. Himmel und Erde werden vergehen, prophezeit Jesus. Auch das Kreuz wird Geschichte. Aber sein Wort bleibt (Markus 13,31). Sein Friede, die Saat, die an diesem Ort gepflanzt wird, das Wort von der Versöhnung, das wächst – auch draußen vor der Stadt.

Wer Jesus folgt, wer seinem Wort vertraut, der baut nicht auf Sand, der erhält ein festes Fundament. Arm oder krank zu werden, ja zu sterben ist in den Augen Jesu nicht das Schlimmste, was uns passieren kann. Das Schlimmste ist für ihn, unversöhnt zu leben, an den falschen Dingen festzuhalten, vor den falschen in die Knie zu gehen, sich vor dem Vergänglichen zu fürchten und dabei das Bleibende zu übersehen. Dass wir den falschen Götzen vergebliche Opfer bringen und dabei übersehen, dass der wahre Gott sein Kostbarstes für uns schon geopfert hat. Seine Liebe bleibt.

Und das reicht – für heute. Und immer.

Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft,

bewahre unsere Herzen und Sinne in Jesus Christus.

Amen.

 

Liedvorschlag: EG 384,1-4 Lasset uns mit Jesus ziehen

Alternativ: Feiert Jesus 5,108 Oceans / Meer

 

Fürbitten

Himmlischer Vater,

wir bitten dich

für die Infizierten,

für die Erkrankten,

für die Einsamen,

für die Sterbenden

und alle, die an ihrer Seite stehen.

 

Wir danken dir

für jedes gute Herz,

jeden guten Gedanken,

jedes gute Wort, jede gute Tat,

die uns und dich freut,

wie ein Vater sich über seine Kinder freut.

 

Wir bringen vor dich unser ganzes Herz,

auch die falschen Gedanken,

das falsche Wort, die falsche Tat

die uns und dich betrüben,

die dich um uns sorgen lassen,

wie eine Mutter sich um ihre Kinder sorgt.

 

Wir flehen dich an: Vergib uns,

dass wir uns von dir entfernt haben,

dass wir unser Heil in der Flucht gesucht haben,

anstatt in deiner Nähe zu bleiben.

 

Vergib uns,

dass wir uns voneinander entfernt haben,

dass wir uns nicht nur räumlich voneinander trennen,

dass aus Geschwistern Fremde wurden,

aus Nachbarn Feinde,

aus Liebenden Ängstliche,

aus Ängstlichen Hassende,

aus Hassenden Mordende.

 

Schaffe in uns, Gott, ein neues Herz,

Lenke unser Denken und Fühlen in deinem Sinn.

Verwirf uns nicht von deinem Angesicht,

sondern sieh uns gnädig an.

Erfreue uns mit deiner Hilfe,

uns hilf uns anderen zu helfen.

 

Lege dein Wort in unseren Mund,

und führe uns auf die richtigen Wege.

 

Mit den Worten, die dein Sohn uns gelehrt hat,

rufen wir zu dir:

 

Vater unser

 

Liedvorschlag: Neue Lieder plus 152, Herr, wohin sonst

Alternativ: EG 548,1-3 Kreuz, auf das ich schaue

 

Abkündigungen

Alle Versammlungen mit über zwei Personen fallen bis vorläufig 15. Juni 2020 zum Schutz insbesondere der Risikogruppen aus. In den Gäufeldener Nachrichten und auf unserer Internetseite (http://www.evkirche-oeschelbronn.de) informieren wir Sie jeweils über die aktuellen Entwicklungen.

 

Wir ermutigen Sie: Halten Sie Kontakt in diesen Tagen – insbesondere per Telefon oder über die sozialen Medien.

Aber auch hier in Öschelbronn gibt es noch weitere Möglichkeiten:

 

Einladung zu Andacht und Fürbitte um 19.30 Uhr:

Seit Donnerstag läuten bis Ostern jeden Tag um 19.30 Uhr die Glocken. Diese Uhrzeit wurde von evangelischen Gemeinden in Baden-Württemberg und den katholischen Gemeinden der Diözese Rottenburg-Stuttgart vorgeschlagen und verbindet uns.

Unser Landesbischof Dr. h.c. Frank Otfried July schreibt dazu:

„Die Glocken sollen uns daran erinnern, dass wir unser Leben auch in diesen Krisentagen unter dem großen Horizont der Gegenwart Gottes sehen. Die Glocken rufen uns zur Andacht und zur Fürbitte. Wir denken an die kranken Menschen und alle, die im medizinisch-pflegerischen Bereich, im öffentlichen Dienst, in den Familien und Nachbarschaften für Unterstützung und Hilfe sorgen.“

Weitere Anregungen zur Gestaltung finden Sie auch auf unserer Internetseite.

 

Teilen Sie mit uns Bilder der Hoffnung #coronacare

Gerade für jüngere Kinder ist es nicht einfach zu verstehen, was gerade passiert. In vielen Städten und Dörfern startet nun unter dem Hashtag #coronacare eine besondere Aktion: Kinder malen ein Bild vom Regenbogen und hängen es an die Tür oder an ihr Fenster. Wenn andere Kinder spazieren gehen, können sie die Regenbogen zählen.

Dadurch sehen und verstehen sie: Auch andere Kinder müssen zu Hause bleiben. Der Regenbogen ist gleichzeitig ein Zeichen für das Ende der Katastrophe, für den Neubeginn, den Gott der ganzen Welt schenkt. Er erinnert uns an das Versprechen, das Gott damals Noah nach der Flut gegeben hat.

Wir laden Sie ein: Setzen sie mit uns ein Zeichen gegen die Angst und die Einsamkeit. Zeichnen Sie mit den jüngeren Kindern einen Regenbogen – und auch ältere Kinder und Erwachsene sind eingeladen, die Geschichte von der Arche Noah – gerne auch die „Arche-Typen“ (mehr dazu gleich) – auf ihre ganz eigene Weise nachzuzeichnen.

Werden Sie kreativ und schenken Sie mit Ihren Bildern anderen Hoffnung und ein kleines Lächeln beim Spazieren durch unser Dorf – selbstverständlich mit dem nötigen Abstand.

Wir freuen uns, wenn Sie uns per E-Mail einfach ein Foto von Ihrem Bild senden – dann drucken wir es aus und hängen es in der Fensterfront im Gemeindezentrum auf. So entsteht eine kleine Galerie und gleichzeitig ein kleines Dorf-Memory: Wer findet die Originale?

 

Für Kinder und Jugendliche haben wir ein weiteres Online-Angebot:

Komm mit uns auf die Arche zu den „Arche-Typen“

 Drin bleiben müssen. Eingesperrt in einen Käfig. Und draußen tobt die Sintflut. So ging es den Tieren auf der Arche. Folge mit uns den Abenteuern von Malkut und Ewla – zwei kleine Nager, die sich aus ihrem Käfig stellen und auf ihrer Reise verschiedenen Tieren begegnen…

Das Online-Bibel-Spiel „Arche-Typen“ nimmt nicht nur Kinder und Jugendliche mit auf eine Reise durch die ersten Kapitel der Bibel – von der Erschaffung der Welt bis zur Flut.

Am Ende jeder Geschichte gibt es eine Frage – und für die richtige Antwort eine Lösungssilbe. Die Lösungssilben ergeben in der richtigen Reihenfolge den Lösungssatz.

Mitmachen – und gewinnen!

Wir laden euch ein: Spielt mit – und sendet uns eure richtige Antwort bis Gründonnerstag, 9. April 2020 per E-Mail oder werft uns eine Postkarte in den Briefkasten am Pfarramt.

Wir verlosen unter den großen und kleinen Teilnehmerinnen und Teilnehmern Preise und Überraschungen, die wir zu Ostern verteilen.

Hier geht es zum Spiel:

http://bibel-spiele.net/noah/

 

Helfende Hände

Insbesondere Angehörige von Risikogruppen weisen wir auf die Aktion „Helfende Hände“ hin. Wenn Sie zu einer der Risikogruppen gehören und Hilfe insbesondere zum Einkaufen benötigen oder aber Hilfe anbieten können, können Sie sich von Montags bis Donnerstag von 10-12 Uhr unter der Telefonnummer 790 991 oder unter der E-Mail-Adresse helfendehaende@gaeufelden.de melden.

Das Gemeindebüro ist zunächst bis einschließlich 19. April für den Publikumsverkehr geschlossen. Pfarrer Holweger ist telefonisch unter der Nummer 71380 und per E-Mail unter pfarramt.oeschelbronn@elkw.de für Sie erreichbar.

 

Liedvorschlag: EG 574 Nichts soll dich ängsten / Nada te turbe

 

Segen

 

Der Herr segne euch und behüte euch.

Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über euch und sei euch gnädig.

Der Herr erhebe sein Angesicht auf euch und schenke euch Frieden.

Amen.

 

 (Bibeltexte oben: Lutherbibel, revidiert 2017 / BasisBibel © 2016/2012 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart)


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